Rotarier spenden 1000 Euro der Bad Waldseer Suppenküche

Von links: Clemens Frede, Rudi Heilig, Präsident Carsten Schumann, Alexander Maier
Anlässlich 15 Jahren außerordentlichen Engagements für Menschen in sozialen Schwierigkeiten der unterschiedlichsten Art würdigte der Rotary-Club Bad Waldsee/Aulendorf die Arbeit der zahlreichen Ehrenamtlichen der Suppenküche Klosterstüble e.V. Bad Waldsee mit einer Sonderspende von 1.000 Euro.
Der derzeitige Präsident des Clubs, Carsten Schumann, betonte bei der Überreichung des Schecks an den Vorsitzenden Rudi Heilig, dass es dem Club nicht nur um die materielle Förderung von Menschen in schwierigen Lebenslagen gehe. Vielmehr soll mit dieser Spende auch der Gemeinsinn der vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger in Bad Waldsee gewürdigt werden.
Bei der Überreichung des Schecks in den Räumen der Suppenküche waren auch zwei ehemalige Präsidenten des Clubs anwesend: Alexander Maier sowie Clemens Frede, der auch selber in der Suppenküche als Vorstandsmitglied aktiv ist.
Text: Rudi Heilig, Foto: Frau Schumann
23.11.2023
15jähriges Bestehen der Suppenküche Klosterstüble
Ökumenischer Gottesdienst der Suppenküche Bad Waldsee
Nach der sehr festlich begangenen Feier zum 15-jährigen Bestehen der Suppenküche am Freitag, 17.11.2023, haben die beiden Kirchengemeinden zu einem Ökumenischen Gottesdienst in St. Peter am Samstagabend geladen. Pfarrer Thomas Bucher und Pfarrer Wolfgang Bertl haben zusammen mit der Vorstandschaft der Suppenküche diesen Gottesdienst gestaltet.
Das Leitwort „Gebt ihr ihnen zu essen“ aus Mt 14,16 stand hier im Fokus. Die beiden Pfarrer nahmen dieses Gleichnis mit den fünf Broten und zwei Fischen zum Anlass, dem 8-köpfigen Vorstand und den 35 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern weiterhin viel Kraft und Freude bei ihrem Einsatz zu wünschen: „Eure Arbeit ist ein Segen für Bad Waldsee, der Herrgott lohne es euch vielfältig.“
Vorsitzender Rudi Heilig fasste in einem kurzen Statement die drei Säulen der Suppenküchen-Arbeit zusammen:
„Wir bieten seit 15 Jahren Woche für Woche von Montag bis Freitag gutes Essen aus der Klosterküche der Franziskanerinnen von Reute –
Wir begegnen unseren Gästen auf Augenhöhe, unsere Stube ist ein Wohlfühlort, besonders für Alleinstehende –
Wenn finanzielle Not nicht mehr allein zu bewältigen ist, helfen wir auch unter dem Motto: „Schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe.“
Nach dem Lied aus dem Gotteslob „Wo Menschen sich vergessen“ und den Fürbitten brachten Wolfgang Pfefferle und Clemens Frede zwei nachdenkliche Kurzgeschichten mit der Überschrift „Brot in Deiner Hand“ zum Vortrag.
Zum Abschluss des Gottesdienstes verteilten die Vorstands-Mitglieder an alle Kirchenbesucher frisch gebackene kleine Brote.
„Respekt vor so viel ehrenamtlichem Engagement, auch ich möchte mit einer Mitgliedschaft der Suppenküche meine Solidarität zum Ausdruck bringen,“ lautete die Aussage einer Besucherin beim Verlassen der Kirche.
Text: Rudi Heilig, Fotos: Rudi Heilig, Maria Heilig.
21. Nov. 2023
Folgender Link führt Sie zur Berichterstattung durch die Schwäbische Zeitung, Bad Waldsee, am 20.11.2023:
Hier die Fotos der Feier, aufgenommen von Christof Rauhut:























21.11.2023
Bürsten-Karle spendet gesamten Lagerbestand an die Suppenküche

Es hat so gut angefangen, Armin Karle eröffnete zusammen mit seiner Frau Liane im Jahre 2010 in der Wurzacher Straße in Bad Waldsee seine Bürstenmanufaktur „Bürsten-Karle“. Die Schwäbische Zeitung berichtete damals sehr ausführlich über das neue Angebot im Geschäft in der Nähe der Stadtmauer beim Wurzacher Tor. Die Kunden blieben nicht aus, im Gegenteil, aus dem gesamten süddeutschen Raum zeigte sich rege Nachfrage nach seinen besonderen Produkten.
Seine große Bekanntheit erlangte er durch zwei Einträge im Guinness Buch der Rekorde (2007 und 2010). Dem gelernten Schreiner und seiner Ehefrau, gelernte Bürstenmacherin, gelang es, den größten Straßenbesen der Welt mit sechs Meter Breite und einem zwölf Meter langen Stiehl zu kreieren. Als zweiten Rekord fertigte er eine Badebürste mit 7,45 Meter Länge und einem Gewicht von 400 Kilogramm. Leider sind diese Unikate bei mehreren Ausstellern später in die Brüche gegangen. Noch bis heute sind aber verschiedene Dokumentationen von Fernsehsendungen erhalten. In „Schätze des Landes“ präsentierte das Bürstenmacher-Ehepaar seinen besonderen Berufs-Alltag.
Doch mit Corona kam alles anders. So wie viele andere Geschäfte in Bad Waldsee musste auch er seinen Laden lange Zeiten dichtmachen. Eine beantragte staatliche Hilfe hat er zwar erhalten, diese wurde aber später wieder zurückgefordert. Somit verblieb dem tüchtigen Ehepaar keine Alternative, im Jahr 2022 musste die Ladentüre für immer geschlossen bleiben. Heute verdient der 63-jährige Armin Karle als Lkw-Fahrer seinen Unterhalt.
Seinen gesamten Lagerbestand (Rosshaar-Besen, Haar-, Körper-, Schuhglanz- und Scheuerbürsten, Schneebesen) sowie Unikate an Holzgeschenk-Artikeln verschenkte er als Verkaufsschlager an die Suppenküche Klosterstüble, Bad Waldsee. So werden im Klosterhof-Lädele beispielsweise 4 Artikel zum Sonderpreis von zehn Euro abgegeben. Die Öffnungszeiten sind jeweils Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 13.30 Uhr.
Text: Rudi Heilig, Foto: Renate Grote
12.10.2023
Expert Keßler spendet über die
Suppenküche Elektrogeräte –
Aktuell Transport in die Ukraine

Inge Bendel (von links) Rudi Heilig, Levchenko Serhij mit Frau, Vater und 3 Kindern, Julia Leier, Gertrud Baumann, Ulrike Keßler, Katharina Teilhof, Wolfgang Pfefferle.
Seit eineinhalb Jahren kümmert sich die Suppenküche Klosterstüble auch um die in Bad Waldsee und im Kloster Reute wohnenden Flüchtlinge aus der Ukraine. Neben einem Startgeld und einem Hoffnungsrucksack wird auch bei Bedarf das Mittagsmenü geboten. Wertvolle Arbeit leistet hier Katharina Teilhof beim Übersetzen und besseren Verstehen. Ein weiterer Glücksfall ist, dass die seit vielen Jahren in Haisterkirch wohnende Julia Leier – eine gebürtige Ukrainerin – sich ebenfalls als Dolmetscherin und Vermittlerin einbringt.
Julia Leier bekommt beinahe täglich neueste Informationen aus dem Kriegsgebiet. Ist doch ihr Bruder orthodoxer Priester in Hluchiw, einer Stadt mit 25 000 Einwohnern im Norden der Ukraine in unmittelbarer Grenze zu Russland. Täglich kümmert er sich in seiner Gemeinde besonders um viele Kinder und Jugendliche in großer Not. Ständig sind hier die Menschen den permanenten Luftangriffen der Russen ausgesetzt. Nur wenige Meter von seinem Haus entfernt explodierte ein Geschoss und hinterließ nur Trümmer. So seien etwa ein Drittel der Einwohner bereits geflüchtet, überwiegend Frauen mit Kindern. Bei einer hohen Teuerungsrate können die Menschen hier nur das Allernötigste erwerben.
Groß ist die Freude bei Levchenko Serhij, dem Priester aus Hluchiw, dass er beim Besuch seiner Schwester in Haisterkirch seinen Transporter mit gespendeten Gegenständen im Wert von mehreren Tausend Euro in Bad Waldsee beladen darf. Gut ein Dutzend Elektrogeräte hat allein Expert Keßler dafür gespendet.
Bei einem Besuch in der Suppenküche wurde sehr deutlich, dass eine Flucht für den Priester nie in Frage komme: „Ich kann doch meine Gemeinde nicht allein lassen.“
Julia Leier und Levchenko Serhij:
Er überreicht im Klosterstüble eine Dankesurkunde an die Suppenküche.
Beeindruckend war die Antwort auf die Frage von Rudi Heilig, wie lange denn ein orthodoxer Gottesdienst dauere. „Bis zu drei Stunden, denn die Menschen bekommen so viel von Gott. Dafür dankbar zu sein ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. So kann dieses Beten und Danken bei uns auch durchaus länger dauern.“ Gute Deutschkenntnisse hat Levchenko Serhij bei seinem Deutschlandaufenthalt vor 20 Jahren erworben. Hier studierte er in Weihenstephan Agrartechnik.
Die Suppenküche ermöglichte diesen Transport auch finanziell, etwa die Hälfte der Spritkosten für die 2600 Kilometer wurden übernommen.
05.10.2023