Vernissage in der Suppenküche – „Habe doch nur die Zeichnungen gemacht.“

Frau Gisela Scholz stellt seit Dienstag ihre Kohlestift-Zeichnungen in der Suppenküche aus.

Zu Beginn der Ausstellung gab es eine kleine unterhaltsame Vernissage mit ihr. Sie berichtete an Hand der Zeichnungen über ihre 93-jährige Lebensgeschichte.

Die Bilder wurden im Rahmen eines Zeichenkurses von ihr selbst gezeichnet. Danach haben die Bilder mehr oder weniger in einer Kartonrolle mehre Wohnungswechsel überstanden, ohne jemals wieder die Öffentlichkeit zu erlangen. Frau Scholz hat in den vergangenen 70 Jahren fast nicht mehr zum Zeichenstift gegriffen.

Erst als sie, mit über 90 Jahren, bei Barbara Zorell einen Aquarellmalkurs belegte, kamen die beiden Frauen auf die Zeichnungen zu sprechen. Frau Zorell war sehr beeindruckt von den Zeichnungen und hat sie für Ausstellungen eingerahmt. Die erste Ausstellung fand nun auf ihre Initiative hin in der Suppenküche statt.

Viele Jahre lang kam Gisela Scholz, heute wohnt sie in der Seniorenwohnanlage „Am Stadtgraben“, regelmäßig hierher zum Mittagstisch.

Gisela Scholz fand die Würdigung ihrer Zeichnungen durch die Gäste und den Vorstand der Suppenküche ganz rührend und kommentierte die Vernissage ganz bescheiden mit den Worten:

„Ich habe ja gar nichts zu der Ausstellung beigetragen, außer dass ich die Zeichnungen vor 70 Jahren gemalt habe.“

Wolfgang Pfefferle dankte allen für ihr Kommen und für die Initiative von Barbara Zorell.

Text und Fotos: Rudi Heilig.

04.12.2024


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